März 20

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Was Du tun kannst, wenn Dir alles zu viel wird

Es gibt so Tage, da läuft alles wie geschmiert: Du stehst schon mit Elan und einem guten Gefühl auf, die Sonne wärmt Dich nicht nur äußerlich und es geht Dir einfach alles leicht von der Hand. Die Wäsche ist flott angestellt, die Spülmaschine im Nu aus- und wieder eingeräumt, die Post rasch durchgearbeitet und Du sitzt rechtzeitig am Schreibtisch für Deinen ersten Videocall des Tages. 

Und manchmal quälst Du Dich aus dem Bett, kannst Dich kaum dazu aufraffen, den Frühstückstisch abzuräumen und – verdammt! Die Spülmaschine ist noch nicht ausgeräumt! Genervt und frustriert stellst Du das Geschirr auf den Stapel vom gestrigen Abendessen-Geschirr, fluchst innerlich über die Sonne, die da einfach so unbeschwert durchs Fenster scheint und Dir nun auch noch ein schlechtes Gewissen macht, weil Du miese Laune hast, die dreckigen Scheiben siehst, und Dich nicht mal darüber freust, dass das Wetter endlich wieder besser wird. 

Was ist der Unterschied zwischen diesen beiden Szenarien, die Du sicherlich so oder so ähnlich schon erlebt hast? 

Die äußeren Umstände sind gleich, aber Deine Verfassung ist das Entscheidende. Die Dauer und Qualität Deines Schlafs, die „Farbe“ Deiner Gedanken, Dein Fokus (siehst Du den riesigen Berg an Aufgaben vor Dir oder nur die nächste kleine Etappe?) usw. 

Es gibt viele Faktoren, die unser Erleben beeinflussen und es ist sinnvoll, da genauer hinzuschauen und zu hinterfragen: was genau stört mich denn gerade? Von was bin ich gerade genervt oder gestresst? Warum fällt es mir so schwer, das zu tun und was würde ich stattdessen lieber tun? Was fehlt mir aktuell? 

Eins nach dem anderen 

Wenn wir das Gefühl haben, dass uns alles zu viel wird, dann liegt das daran, dass es in dem Moment auch so ist: in unserem Kopf passiert alles gleichzeitig. Wenn wir daran denken, was wir alles machen und erledigen müssen, gewinnen wir den Eindruck, wir müssten gleichzeitig die Kinder in den Kindergarten bringen, den Haushalt erledigen, den Arbeitstag wuppen, das Geburtstagsgeschenk besorgen, zu einer Verabredung gehen und den Umzug planen.

Stellt man sich das mal bildlich vor, wird klar, warum wir dann nur noch die Hände über dem Kopf zusammen schlagen wollen.

Die Lösung? Mache nicht nur eins nach dem anderen – anders geht’s ja ohnehin nicht 🙂 – sondern fokussiere Dich auch auf die jeweilige Sache. Blende aus, was danach noch ansteht. Das ist jetzt noch nicht dran. Bleibe mit Deinen Gedanken bei der einen Sache, die Du gerade erledigst. Nimm wahr, was Du tust, was Du siehst, hörst, fühlst und bleibe im Hier und Jetzt. 

Du wirst merken, dass Du damit viel schneller fertig wirst, wenn Deine Gedanken nicht ständig abdriften oder Du parallel nicht noch zehn andere Dinge erledigst. 

Kennst Du dieses Phänomen, eine Sache nicht fertig zu machen, weil 10 andere dazwischen kommen? 

Du willst aus dem Keller eine Packung Zucker holen. Auf den Weg nach unten nimmst Du ein paar leere Wasserflaschen mit und stellst die in den Kasten. Oh, der ist ja nun komplett leer, also holst Du ihn und drei weitere leere Kästen aus dem Regal und stellst sie zur Tür, damit Du sie nachher beim Einkaufen mitnimmst. Dabei ist Dir der aufgespannte Regenschirm im Weg, der nun ohnehin schon trocken ist. Also machst Du ihn zu, stellst ihn in die Garderobe und siehst, dass die Schublade mit den Schals noch halb offen steht. Sie schließt aber nicht richtig, weil welche hinten runter gerutscht sind, so dass Du die Schublade raus holst und… 
Du weißt, was ich meine. Die Packung Zucker verweilt weiterhin im Keller und wenn Du wieder in der Küche bist, fragst Du Dich, warum Du eigentlich in den Keller gegangen warst.

Zweifelsohne hast Du in dieser Zeit ein paar Dinge erledigt. Aber: Dein Kopf ist voll, weil Deine Sinne alles aufgenommen haben, was auf Dich eingeprasselt ist. Sie sind wie eine achtspurige Autobahn, auf der alles vorbei rauscht. Und da sollst Du nun den Überblick behalten und Dich nicht gestresst fühlen? Vergiss es. 

Also: fokussiere Dich auf das, was Du tust. Schließe eine Sache ab und fange erst dann die nächste an. Hake die Dinge auf deiner To-do Liste ab, wenn Du magst und schau Dir danach mit einem befriedigenden Gefühl an, was Du alles geschafft hast. 

Es gibt aber noch ein weiteres Thema, was hilft von diesem „mir wird alles zu viel“ – Gefühl wegzukommen. Ein gestärktes Ich. Das Immunsystem Deiner Psyche sozusagen: Deine Ressourcen. Und je besser Dein Ressourcen-Depot gefüllt ist, desto gelassener nimmst Du solch überfordernde Situationen oder Tage hin. 

Wie Du Dein Depot füllen kannst, ist recht individuell. Überlege Dir, was Dir gut tut, was Dir Spaß macht, Dir Kraft gibt, Dich energiegeladen und glücklich macht. 

Die Bandbreite ist groß: einen faulen Sonntag im Monat, an dem Du nur das machst, worauf Du Lust hast. Jeden Montagabend mit einem tollen Buch ein ausführliches Bad genießen. In der Mittagspause die Lieblingsmusik einschalten und darauf nach Lust und Laune tanzen. Den Feierabend mit einem Spaziergang einläuten und die frische Luft und Geräusche der Natur genießen. Ein Fernsehabend mit Popcorn und dem Lieblingsgetränk mit der besten Freundin. Und und und. 

Probiere aus, was für Dich gut passt und Dir ein paar glückliche Stunden beschert. 

Wenn es mit der Umsetzung noch ein wenig hakt, melde Dich gerne bei mir und lass uns schauen, wie wir da gemeinsam nachjustieren können.


Tags

Alltag meistern, Alltagstipps, durchatmen, eigene Bedürfnisse, Selbstfürsorge, Überlastung, Zeit für mich


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